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Der Rotohrbülbül Pycnonotus jocusus (Linné, 1758)

Der Rotohrbülbül wurde in der systematischen Zoologie den „Echten Bülbüls“ zugeordnet, die als Gattung Pycnonotus zur Familie der Bülbüls zählen und somit zu der Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes). Der schwedische Naturforscher und Begründer der binominalen Nomenklatur Carl von Linné (* 23. Mai 1707 in Råshult bei Älmhult; † 10. Januar 1778 in Uppsala) erteilte dieser Vogelart seine erste wissenschaftliche Beschreibung. Sein berühmtes Werk Systema Naturae aus dem Jahr 1758 führt auf der Seite 95 diese Spezies als eigene Art auf. Derzeit werden vom Rotohrbülbül 9 Unterarten anerkannt, wobei einige von diesen unter den Taxonomen immer noch sehr umstritten sind.

Rotohrbülbüls sind bei den Züchtern nur sehr sporadisch verbreitet. Einige Liebhaber widmen sich diesen Vögeln und verzeichnen mit den wenigen vorhandenen Exemplaren mitunter auch recht gute Zuchterfolge, die aber nur eintreten, sofern man ein gut harmonierendes Paar dieser Spezies besitzt. In Menschenhand sind im Laufe ihre Haltungsgeschichte sogar Mischlinge mit anderen Bülbül-Arten entstanden, wobei dieses Zuchtziel, sofern es geplant ist, auf das Schärfste zu verurteilen ist. Hybriden sind mit dem Rußbülbül (Pycnonotus cafer), dem Weißohrbülbül (Pycnonotus leucotis), dem Gelbsteißbülbül (Pycnonotus xanthopygos), dem Gelbbrustbülbülb (Pycnonotus melanicterus) sowie dem Himalajabülbül (Pycnonotus leucogenys) entstanden. Es wurde aber auch davon berichtet, dass bei Rotohrbülbüls in Gefangenschaft  Leuzismus vorgekommen sein soll, also Exemplare mit weißem Federkleid gezüchtet worden sind.

Als sogenannte Weichfresser verlangen diese Vögel nach einer abwechslungsreichen Nahrung, die in der weiteren Folge dieses Beitrags noch näher beschrieben wird. Die Unterbringung sollte möglichst in einer bepflanzten Voliere erfolgen, mit einem daran angeschlossenen erwärmten Schutzraum. Paare können außerhalb der Brutsaison mit anderen Vogelarten vergesellschaftet werden, sogar mit anderen Bülbül-Arten. Während der Fortpflanzungsperiode erweisen sich diese Vögel jedoch sehr aggressiv gegenüber fast allen anderen gefiederten Insassen, wobei sie dann selbst größere Vogelarten attackieren. Die Paarzusammenstellung bei den Rotohrbülbüls war noch vor einigen Jahren nicht immer einfach. Da sich das äußere Erscheinungsbild ausgefärbter Individuen bei beiden Geschlechtern völlig gleicht, wurden noch vor einigen Jahren Paare nach dem Zufallsprinzip miteinander vergesellschaftet. Gleichgeschlechtliche Verpaarungen ließen somit bei den Züchtern lange auf den ersehnten Nachwuchs warten. Mit den Fortschritten der molekulargenetischen Analysemethoden können seit Jahren auch die Rotohrbülbüls anhand einer Federprobe geschlechtlich leicht voneinander unterschieden werden.

Rotohrbülbüls gelten aufgrund ihres Gesangs, der unkomplizierten Pflege sowie Vermehrung und ihrem ansprechenden Aussehens wegen als Anfängervögel. Im Folgenden soll auf diese interessante Vogelart näher eingegangen werden und es sollen vor allem wichtige Aspekte für die Pflege der Rotohrbülbüls eingehender betrachtet werden.


Beschreibung

Der Rotohrbülbül weist eine Gesamtlänge von 18 bis 20,5 cm auf, das Gewicht beträgt beim ausgewachsenen Individuum zwischen 25 und 31 g. Beide Geschlechter zeigen das gleiche äußere Erscheinungsbild, es liegt folglich kein Geschlechtsdimorphismus vor. Der Flug dieser Vögel erinnert ein wenig an dem der Spechte.

Ein markantes Merkmal dieser Vogelart ist die schwarz gefärbte Federhaube, die zum Ende spitz und schmal zuläuft. Ebenfalls schwarz sind auch die Stirn, der Nacken und ein nur angedeutetes Halsband. Die Rücken- und Flügelregion sowie die Schwanzoberseite sind braunbeige. Die Wange und die Kehle sind weiß gefärbt, wobei die weiße Wangenpartie unterhalb durch einen schmalen schwarzen Streifen von der weißen Kehlfärbung abgegrenzt wird. Die Kehlfärbung läuft zur oberen Brust hin spitz zu; die Brust und der Bauch sind graubraun gefärbt. Charakteristisch für den Rotohrbülbül ist die Färbung vom Ohrfleck rot; ebenfalls rot sind auch die Unterschwanzdecken. Der Schwanz ist lang und weist weißliche Spitzen auf.

Die Beine sind schwärzlich, so wie auch der Schnabel dieser Vögel. Die Augen sind dunkel gefärbt.

Die 9 Unterarten des Rotohrbülbüls unterscheiden sich anhand der weißen Ausdehnungen an den Steuerfedern, des dunklen (angedeuteten) Halsbandes, der Federhaubenlänge und der Rückenfärbung voneinander.

Der laute und einprägsame Ruf dieser Bülbüls ist ein scharfes kink-aa-ju. Die Stimme dieser Vögel ähnelt dem menschlichen Pfeifen. Aus Gefangenschaftszuchten wurde berichtet, dass das menschliche Pfeifen bei Jungvögeln im Nest zu Reaktionen bei diesen führt.

Jungvögel besitzen anfänglich einen noch kürzeren Schwanz als die Alttiere. Der rote Ohrfleck ist bei den jungen Rotorhbülbüls noch weiß und auch die roten Unterschwanzdecken sind noch nicht in einem solch kräftigen Farbton wie die der Eltern.


Heimat und Lebensweise

Das Verbreitungsgebiet der 9 Unterarten erstreckt sich über weite Teile Südost-Asiens und des indischen Subkontinents. So erstreckt sich das Vorkommen von West- und Zentral-Indien, über Nepal, Bangladesh, Burma, Laos, Süd- sowie Südost-China, Thailand, den nördlichen Bereich der malaysischen Halbinsel und Nordvietnam. Die Subspezies P. j. whistleri ist auf den Andamanen-Inseln heimisch. In anderen Teilen der Erde sind die Rotohrbülbüls erfolgreich eingebürgert worden, so dass heutzutage stabile Bestände im östlichen Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Oman, Mauritius, Nicobar, Singapur, Borneo, Ost-Australien, Hawaii und dem südöstlichen Teil der USA (Florida) existieren.

In ihren Vorkommensgebieten bevölkern diese Vögel verschiedene Habitate. Dies sind unter anderem hügeliges Waldland, aus Büschen und Sträuchern bestehende Landschaften, Parks, Obstplantagen, Röhricht, Gärten in Städten sowie Vorstädten. Aber auch landwirtschaftliche Kulturflächen, Brandrodungsflächen, fast offene Zuckerrohr-Plantagen und Mangrovengebiete der Küste sind Aufenthaltsorte der Rotohrbülbüls. Sie meiden in der Regel geschlossene Wälder und sind häufig in der Nähe menschlicher Siedlungen anzutreffen.

Diese Bülbüls ziehen paarweise oder in Gruppen von etwa 30 Individuen umher, seltener trifft man auf Ansammlungen von bis zu 100 Exemplaren. In diesen Konstellationen begeben sich die Vögel auf die Nahrungssuche. Die Art ist eher zu hören als dass man sie zu Gesicht bekommt. Gelegentlich lassen sich diese Vögel aber auffallend auf den Boden nieder und werden auf ihren exponierten Sitzwarten entdeckt, auf denen sie ihren Gesang vortragen. Aus Myanmar wurde über eine Sichtung von über 1.000 Individuen berichtet, die sich auf ihren Schlafplätzen in umliegenden Bäumen und Büschen versammelten.

Rotohrbülbüls passen sich sehr flexibel ihren unterschiedlichen Lebensbedingungen an, sie gelten als Opportunisten und Generalisten. Ihre Nahrung besteht aus einer Vielzahl unteerschiedlicher Früchte und Beeren, Blüten sowie deren Nektar; aber auch Insekten zählen zu ihrem Nahrungsspektrum. Sie finden ihre Nahrung aber auch in Küchenabfällen und Futterstellen für Vögel. Die Rotohrbülbüls begeben sich auch auf den Erdboden, wo sie Samen und Insekten zu sich nehmen.

Die Brutzeit dieser Vögel variiert je nach ihrem Verbreitungsgebiet. Als Neststandorte werden im Allgemeinen Büsche bevorzugt, wo das Nest üblicherweise in Höhen von 1 bis 3 m errichtet wird. Die Rotorhbülbüls bauen ein relativ tiefes napfförmiges Nest aus Materialien wie dünnen Ästen, dünnen Teilen von Kletterpflanzen, Rindenstreifen, trockenen Gräsern, Blättern und anderen Pflanzenfasern. Das Innere des Nestes wird mit feinen Wurzelteilen und Tierhaaren ausgepolstert. Ein fertig gestelltes Nest hat einen Durchmesser von etwa 10 cm und eine Tiefe von ungefähr 7,5 cm.

Die Gelegegröße variiert zwischen 2 und 4 Eiern, gewöhnlich sind es 3 Eier. Die Bebrütung des Geleges beginnt mit der Ablage vom ersten Ei, als Brutdauer wird bei Rotohrbülbüls im Freiland eine Zeit von 12 bis 14 Tagen angegeben. Daraus ergibt sich, dass auch der Schlupf der Jungvögel zeitversetzt erfolgt. Die geschlüpften Jungvögel werden von beiden Paarpartnern mit Nahrung versorgt. Über die Nestlingszeit im Freiland existieren bislang keine Nachweise.

Der Rotohrbülbül ist ein gewöhnlicher Vogel in den unterschiedlichen Regionen seines Verbreitungsgebiets, sein Bestand ist weltweit nicht gefährdet. Gelegentlich wird dieser Vogel als Ernteschädling verfolgt.


Haltung

Rotohrbülbüls benötigen eine größere Unterkunft, um darin ihrem Flugbedürfnis nachzukommen und weitestgehend ein artcharakteristisches Leben führen zu können. Um die kalte Winterzeit schadfrei zu überstehen, muss diesen Vögeln ein beheizbarer Schutzraum zu Verfügung stehen, in dem die Temperatur mindestens 15 °C betragen sollte. Einige Besitzer dieser Vögel bieten ihren Rotohrbülbüls hinreichend große Innenvolieren, die mit Pflanzen und sonstigen naturnahen Gegenständen dekoriert werden können. Empfehlenswert sind Laub- und Nadelgehölze, die den Vögeln nicht nur Versteck- sondern auch Brutmöglichkeiten bieten. Allerdings sollte den Vögeln in den Unterkünften immer auch genügend Bewegungsfreiheit geboten und eventuelle Flugstrecken nicht durch übertriebene Liebe zur Natur durch Pflanzen verstellt werden. Empfehlenswert sind hierfür auch solche Pflanzenarten, die den Vögeln durch ausreichend starke Äste auch eine Sitzmöglichkeit bieten.

Es empfiehlt sich wenigstens den Boden mit leicht zur reinigenden Fliesen auszukleiden, denn Weichfresser lassen auch Schmutz entstehen, der unter diesen Voraussetzungen wesentlich leichter zu reinigen ist als beispielsweise der reine Betonfußboden. Wem Fliesen zu steril erscheinen, der kann auch den Boden mit Sand, Steinen, Rollrasen, Grassoden, niedrigem Schilf, Baumwurzeln und so weiter verkleiden. Hinten den Pflanzen lassen sich dann auch die Futter- und Trinkgefäße gekonnt verstecken, so dass ein solch liebevoll dekoriertes künstliches Habitat dem Beobachter keinen Punkt des Anstoßes bieten wird. Auch eine künstliche Badestelle kann den Vögeln dort bereitgestellt werden. Ein solches Gefäß sollte nicht zu tief sein und das darin enthaltene Wasser täglich erneuert werden.

Außerhalb der Brutzeit können Rotohrbülbüls mit anderen friedfertigen Vogelarten vergesellschaftet werden. Mit dem Beginn der Fortpflanzungsperiode ändert sich das friedliche Verhalten vieler Vogelarten schlagartig und die Tiere beginnen mitunter sehr aggressiv mit der Revierverteidigung. Auch die Rotohrbülbüls dulden dann keine weiteren Insassen mehr in ihren Unterkünften und selbst größere Vogelarten werden in dieser Zeit des Jahres von ihnen angegriffen. Über Ausnahmen wurde bei Vergesellschaftungen mit Hühnervögeln und Tauben berichtet, wobei die Bülbüls bei dieser Vergesellschaftungsform sogar zur Brut geschritten sind. Eventuell können Vergesellschaftungen während der Fortpflanzungszeit aber auch mit anderen Vogelarten erfolgversprechend verlaufen, insbesondere wenn die Voliere sehr groß ist und sich die einzelnen Vögel darin zu jeder Zeit aus dem Weg gehen können. Dennoch muss der Vogelpfleger aber hier immer wieder sehr aufmerksam sein, die Vögel sehr oft beobachten und eventuell auftretende Aggressionen bereits in der Anfangsphase mit entsprechenden Eingriffen verhindern.

Oftmals schließt sich bei sehr vielen Züchtern an den gerade beschriebenen Schutzraum auch noch eine Außenvoliere an. Dieser Ausflug besteht als Grundkonstruktion allgemein aus einem Rahmengerüst, an dem ein engmaschiges Drahtgeflecht angebracht ist. Das Drahtgeflecht soll zum einen das Entweichen der Rotohrbülbüls verhindern und zum anderen das Eindringen von Tieren, die die Vögel als Nahrung betrachten. Katzen, Marder, tag- sowie nachtaktive Greifvögel stellen eine große Gefahr für kleine Vögel wie die Bülbüls dar. Gerade während der Nacht sollten darum die Rotohrbülbüls in den Schutzraum gesperrt werden, da die Vögel nachts in Schrecksituationen gegen das Drahtgeflecht fliegen können, welches sie in der Dunkelheit nicht wahrnehmen können. Als Verbindung zwischen der Innen- und Außenvoliere kommt, wie häufig in der modernen Vogelhaltung, ein verschließbares Flugloch zur Anwendung. Um als Vogelpfleger nicht laufend die Außenvoliere betreten zu müssen kann der Mechanismus zum Öffnen und Schließen des Fluglochs beispielsweise über einen Seilzug betrieben werden. In dem Schutzraum sollte eine künstliche Lichtquelle vorhanden sein, die den Vögeln selbst während der kurzen Wintertage bis ca. 22.00 Uhr eine sichere Orientierung erlaubt. Danach kann eine nur schwach leuchtende Notbeleuchtung diesen Zweck erfüllen, ohne störend auf die Vögel zu wirken.

Auch die Außenvoliere lässt sich natürlich zu einem Blickfang für den Beobachter gestalten, da selbstverständlich auch darin Pflanzen und andere Gegenstände für eine artgerechte Unterbringung der Rotohrbülbüls sorgen können. In beiden Volierenabteilen sollte jeweils wenigstens ein dichter Busch vorhanden sein, der den Vögeln später einmal als Neststandort dienen wird. Die Bülbüls sind lebhafte Bewohner eines solchen Refugiums, die aber auch ruhige Tagesphasen einlegen, in denen sie beispielsweise bei schönem Wetter gern ihre Sonnenbäder nehmen.


Ernährung

Rotohrbülbüls sind als sogenannte Weichfresser in der Regel sehr einfach zu ernähren. So stellt ein Weichfuttergemisch die Grundnahrung dar. Ein solches kann im Fachhandel von verschiedenen Herstellern bezogen werden und sollte in seinen Bestandteilen nicht so grob sein. In das Weichfutter können Obstsäfte gegeben werden und auch Stücken von saftigem Obst, wie beispielsweise Bananen, Orangen, Melone, Kirschen, Weintrauben usw.; auf diese Weise kann man die Bülbüls an die Aufnahme des Weichfutters gewöhnen. Aber auch die Anreicherung mit Honig hat sich bewährt.

Früchte stellen einen weiteren wichtigen Bestandteil der täglichen Nahrung bei den Rotohrbülbüls dar. Der gut sortierte Fachhandel bietet eine Vielzahl verschiedener Obstsorten, die fast alle auch von diesen Bülbüls akzeptiert werden. Hier sollte der Besitzer dieser Vögel einiges ausprobieren und wird dann leicht erkennen welche Vorlieben seine Vögel für bestimmte Obstsorten zeigen. Halbierte Früchte können einfach auf einen Ast aufgespießt werden und die stets interessierten Rotohrbülbüls werden dann auch bald ihr Interesse für dieses Angebot zeigen.

Ein weiterer Bestandteil des täglichen Nahrungsangebots setzt sich aus einem Insektenfutter zusammen. Hier gibt es ebenfalls industriell hergestellte Produkte, die getrocknete Insekten mit einem Weichfuttergemisch vereinen. Neben einem solchen Gemisch sollten aber insbesondere frische Insekten eine wichtige Ergänzung des regelmäßig angebotenen Futters für diese Vögel darstellen. So werden bei den meisten Besitzern von Rotohrbülbüls wohl die sogenannten Mehlwürmer angeboten, den Larven des Mehlkäfers, die wegen ihres Aussehens als Würmer bezeichnet werden. Aber auch Heimchen, Heuschrecken, Blattläuse und Taufliegenmaden werden gern von den Bülbüls aufgenommen.

Zusätzlich sollte man den Vögeln auch pelletiertes Futter reichen; das Gebräuchlichste sind hier wohl die Beoperlen. Wobei auch durchaus Produkte wie beispielsweise „Nutribird Uni Komplet“ Anwendung finden können.


Vermehrung

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Vermehrung von Rotohrbülbüls ist der Besitz eines gut harmonierenden Paares dieser Spezies. An verschiedenen Stellen im Buschwerk der Voliereneinrichtung sollten getarnte Nisthilfen angebracht werden; so haben sich Drahtkörbchen oder auch halboffene Kästchen bewährt, die am besten noch mit Koniferenzweigen verblendet werden. Mit der Planung einer Vermehrung bei den Rotohrbülbüls sollte den Vögeln neben den Nisthilfen auch ausreichend aber auch vielseitiges Nestbaumaterial zur Verfügung gestellt werden. Dünne Äste, Grashalme und –rispen, Moose, Tierhaare, Sisal, Kokosfasern und Federn dienen diesen Bülbüls als Baumaterial ihres napfförmigen Nestes.

Das Gelege besteht aus 2 bis 4 Eiern. Die Inkubationszeit beträgt auch in Menschenobhut nach verschiedenen Quellen zwischen 12 und 14 Tagen. Kleinere Insekten dienen vornehmlich als Aufzuchtfutter für die heranwachsenden Jungvögel. So sollten vitaminisierte frisch gehäutete Mehlwürmer, Spinnen, Wiesenplankton, Heimchen und kleinere Heuschrecken ständig angeboten werden und dem Weichfutter nun auch gekochtes Eigelb, geschabtes Rinderherz und Ameisenpuppen zugesetzt werden. Die Jungen wachsen schnell heran, so dass nach 7 Tagen bereits die Kennzeichnung mit einem geschlossenen 3,5 mm Fußring erfolgen kann. Nach dem Erreichen der Selbständigkeit können die Jungvögel mitunter noch in Gesellschaft ihrer Eltern bleiben, ohne dass diese dem Nachwuchs gefährlich werden.


Jörg Asmus, Kalmar (Schweden)


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